Bericht zur Jahreshauptversammlung, die am 18.04.23 im Kempodium in Kempten stattfand
„Essen soll überwiegend Freunde bereiten und schmecken“ so begann der Vortrag von Prof. Dr. Volkmar Nüssler, der sein neues Buch „Die beste Medizin kommt aus der Küche“ bei der Jahreshauptversammlung des Bio-Rings Allgäu vorstellte. Ungesunde Ernährung ist der größte Risikofaktor für die Gesundheit weltweit. 11 Mio. Menschen sterben jährlich an ungesunder Ernährung. Auf Platz 1 sind Herz und Kreislauferkrankungen, gefolgt von Tumorerkrankungen und Diabetes Typ 2, 10% sterben an Hunger, der Rest ist das falsche.
Nüssler, selbst leidenschaftlicher Koch, plädiert für selber kochen, Fertigprodukte enthalten in der Regel zu viel Fett und Salz, auch Zucker ist nicht gut für die Gesundheit. Gesunde Ernährung bedeutet viel frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, 300-600g Fleisch pro Woche, dabei sollte das Fleisch aus artgerechter Haltung stammen, Nüsse und wenig Alkohol. Alles aus ökologischem Anbau, regional und saisonal, da ist das beste.
Dazu passte das angebotene Buffet. Vollkornbrot von der Bio-Bäckerei Kornblume, vegetarische Aufstriche von der Fa. Nabio, Käse von der Bio-Schaukäserei Wiggensbach, Wurst rein vom Weiderind vom Demeterhof Schmölz, Gemüse von der Bioland Gärtnerei Hiedl. Dazu BioBier vom Bärenbier aus Nesselwang, eigener Streuobstapfelsaft, Wasser und Seezüngle von der Brauerei Härle aus Leutkirch.
Im Geschäftsbericht 2022 stelle Geschäftsführerin Christine Räder die wichtigsten Punkte vor. Neben den traditionellen 5 Bio-Märkten kam neu ein Saatgutmarkt dazu. Dieser war sehr erfolgreich mit über 1000 Besucherinnen und Besuchern sehr gut besucht. Weitere Highlights waren die Preisverleihung im Rahmen der Bioerlebnistage für den Bio-Herbstmarkt in Obergünzburg, der Pressetermin zum Bio-Einkaufsführer in Bodnegg im Landkreis Ravensburg und die Führung durch die Gemeinschaft Sulzbrunn im Sommer. Daneben gab es mehrere Info-Tische zum Ökolandbau.
Zum 13. Mal wurde die Allgäuer Brotzeitdosen Aktion im Oberallgäu und der Stadt Kempten mit dem Abfallverband ZAK durchgeführt, 2400 Schulanfängerinnen und Anfänger durften sich über eine gesunde Brotzeit in einer stabilen Dose freuen.
Fast alle Aktionen wurde vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zu 50% gefördert im Rahmen des Projekts „mehr Bio in Stadt und Land“. Das Projekt läuft leider 2023 aus und es muss sich was neues finden. Zusammen mit anderen 4 Vereinen aus ganz Deutschland, die sich für den Ökolandbau stark machen, arbeitete man schon fleißig am neuen Antrag. Bio muss an die junge Generation gebracht werden. Dafür müssen alle gemachten Aktivitäten ausgerichtet werden, so die neue Zielsetzung.
Zum Abschluss konnten sich die 60 Besucherinnen und Besucher noch bei verschiedenen Direktvermarktern mit leckeren Bio-Lebensmitteln eindecken.